Mit dem Manufakturkaliber MT5652 hat Tudor die Black Bay um eine Weltzeitfunktionalität erweitert. Die GMT-Version läuft nicht nur genauer als viele andere chronometergeprüfte Uhren, sie verfügt auch über eine Gangreserve von 70 Stunden und die Zeitanzeigen können auf verschiedene Arten eingestellt werden.
Globales Handeln und Reisen rund um die Welt sind nicht mehr nur ein Privileg von Piloten, Top-Managern und anderen Jetset-Profis. Eine GMT-Funktion, mit der der Träger einer Uhr die Zeit in einer zweiten Zeitzone ablesen kann, passt nicht nur gut in unser globalisiertes Zeitalter, sondern auch gut zur Tudor Black Bay. Ganz im Sinne des Rolex-Gründers Hans Wilsdorf, der 1946 die Montres Tudor SA als hochwertige, aber preisgünstigere Alternative zu Rolex gründete, bewahrt die Black Bay GMT, unsere Testuhr, ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis und umschließt gleichzeitig das markeneigene Manufakturkaliber. Die Black Bay GMT verfügt nicht nur über eine alltagstaugliche Zeitzonenfunktion, das Modell unterstreicht auch die Unternehmensstrategie von Tudor, die auf Unabhängigkeit und eine unverwechselbare Identität der Marke abzielt. Von der Gründung bis 2015 setzte Tudor auf Uhrwerke anderer Schweizer Hersteller. Mit den Kalibern MT5612 und MT5621 wurden die ersten Tudor-Uhrwerke in die Uhren der Marke eingebaut. Nach dem Chronographenkaliber MT5813, das in Zusammenarbeit mit Breitling entwickelt wurde, folgte das Kaliber MT5652 als zweites Manufakturwerk mit einer zusätzlichen Komplikation.
Die Zeitanzeigen können auf unterschiedliche Weise funktionieren
Dass es sich bei dieser Konstruktion nicht nur um eine modulare Ergänzung eines bestehenden Kalibers handelt, beweist die Tatsache, dass sich der Stundenzeiger beim Zurückziehen der Krone in die mittlere Position und beim Drehen von Hand schrittweise vor- oder zurückbewegt, um die Zeit einer anderen Zone anzuzeigen und gleichzeitig die Datumsanzeige mitzuführen. All dies geschieht ohne Anhalten der Unruh, so dass die Zeit immer sekundengenau angezeigt wird. Ähnliche Mechanismen kennen wir von anderen modernen Uhrwerken, zum Beispiel von Omega und Breitling.
Die Zeitzonenfunktion kann auf verschiedene Weise genutzt werden. Die grundlegende Option besteht darin, den zweiten Stundenzeiger als 24-Stunden-Anzeige für Ihre lokale Zeitzone zu verwenden. Wenn Sie schnell eine andere Zeitzone anzeigen möchten, drehen Sie einfach die in beide Richtungen drehbare Lünette, bis die richtige Stundenziffer auf die Spitze des 24-Stunden-Zeigers ausgerichtet ist. Das blau-rote Farbschema der Lünette zeigt sofort an, ob es in der gewählten zweiten Zeitzone Tag oder Nacht ist. Der drehbare Ring lässt sich mit seinen 48 individuellen Rastpositionen auf Zonen einstellen, die um eine halbe Stunde von ihren Nachbarn abweichen, zum Beispiel Indien, Myanmar und der Bundesstaat South Australia. Die zweite Möglichkeit besteht darin, mit dem 24-Stunden-Zeiger eine zweite Zeit zu wählen, während die Lünette in ihrer ursprünglichen Position bleibt. Der Nachteil dieser Methode besteht darin, dass das Uhrwerk angehalten werden muss, wenn die Krone von Hand in die dritte herausgezogene Position gedreht wird, was bedeutet, dass der Sekundenzeiger zurückgestellt werden muss, um die sekundengenaue Zeitmessung wiederherzustellen. Der Stundenzeiger dreht sich natürlich mit, wenn die Krone in der Zeigerstellposition gedreht wird, so dass auch dieser Zeiger in seine korrekte Ortszeitposition zurückgestellt werden muss und gegebenenfalls auch die Datumsumstellung berücksichtigt werden muss.
Die Black Bay GMT macht es einfach, auf Reisen eine neue Ortszeit einzustellen. Sie müssen lediglich die Krone in ihre mittlere Position zurückziehen und drehen. Der Hauptstundenzeiger bewegt sich in Stundenschritten vorwärts oder rückwärts, während das Uhrwerk weiterläuft. Der 24-Stunden-Zeiger hält die Heimatzeit oder die Zeit in einer zweiten Zeitzone fest. Wenn Sie nach Ihrer Reise nach Hause zurückkehren, stellen Sie den Hauptstundenzeiger einfach wieder vor oder zurück.
Die große Rändelkrone, die von den ersten, bis 200 Meter wasserdichten Tudor-Taucheruhren übernommen wurde, macht die Bedienung sehr komfortabel. Die Krone ist in einem langen Rohr verschraubt, lässt sich aber leichtgängig herausziehen, zuverlässig in den einzelnen Positionen einrasten und durch Überwindung eines leichten, aber spürbaren Widerstands einer Feder sicher wieder einsetzen.
Gute Ablesbarkeit bei Tag und Nacht
Die stilisierte Rose auf der Krone erinnert an das ursprüngliche Logo von Tudor. Seit 1969 verwendet die Marke ein Wappenschild auf ihren Zifferblättern. Das Wappen wurde auch auf dem Zifferblatt unserer Testuhr verwendet, die ebenfalls von den Taucheruhren inspiriert wurde, die Tudor in den 1950er Jahren herstellte.
Die auffälligen Stundenappliken – acht Kreise, zwei Rechtecke und ein Dreieck – heben sich vom mattschwarzen Hintergrund des Zifferblatts ab. Zusammen mit den mit Leuchtmasse gefüllten “Schneeflocken”-Zeigern sorgen diese Applikationen für einen starken Kontrast am Tag und eine helle Leuchtkraft in der Nacht für optimale Ablesbarkeit rund um die Uhr.
Die Schneeflockenzeiger sind ein unverwechselbares Designmerkmal der Tudor-Uhren, das erstmals 1969 auftauchte. Obwohl sie dreimal auf dem Zifferblatt zu finden sind, kann man sie kaum verwechseln. Die beeindruckend große, charakteristische Schneeflocke auf dem Stundenzeiger dominiert das Zifferblatt, die zweite ist auf dem Sekundenzeiger ständig in Bewegung, und die dritte bewegt sich langsam an der Spitze des roten 24-Stunden-Zeigers.
Die Lünette des Zifferblatts kann in beide Richtungen gedreht werden und ist mit einem zweifarbigen Aluminium-Inlay in mattem Marineblau und Bordeauxrot versehen. Diese Einlage passt zum Design der Uhr und ist typisch für die Modelle der Black Bay-Linie, ebenso wie die feinen Rändelungen an den Seiten der Lünette, die in das 41-mm-Edelstahlgehäuse übergehen, das bis 20 bar druckfest ist. Obwohl diese Uhr 200 Meter unter die Wasseroberfläche abtauchen kann, ist sie keine vollwertige Taucheruhr, obwohl sie viele der gleichen Funktionen bietet, darunter eine einseitige Faltschließe mit Verlängerungsmechanismus und Sicherheitsverschluss.
Das schöne Ensemble aus Lünette und Gehäuse wird durch ein genietetes Armband vervollständigt, das, wie viele andere Details der Black Bay GMT, an die Uhren von Tudor aus den 1950er und 60er Jahren erinnert. Die Armbänder dieser Modelle waren bekannt für die sichtbaren Nietenköpfe, die die verschiedenen Komponenten miteinander verbanden, und für ihre stufenförmige Anordnung. Das Stahlarmband der Black Bay GMT verjüngt sich von einer Breite von 22 mm an der Verbindung mit dem Gehäuse auf 18 mm an der Schließe.
Heute werden die massiven Bestandteile des Armbands mit modernen Fertigungsverfahren hergestellt. Andere Armbänder sind aus braun gegerbtem Leder, bekannt als Terra di Siena, oder aus Textilgewebe erhältlich. Die Textilbänder werden in Frankreich von einem 150 Jahre alten Familienunternehmen hergestellt, das die traditionelle Jacquard-Webtechnik anwendet.
Das Uhrwerk läuft lange mit geringer Abweichung
Der Gehäuseboden der Black Bay GMT ist massiv und solide. Die Robustheit des Metallbodens ist lobenswert, aber seine Undurchsichtigkeit verbirgt bedauerlicherweise das neue Manufakturkaliber MT5652. Dieses Kaliber verfügt über einen skelettierten Rotor, doch seine Brücken und Platinen sind schlicht gehalten, so dass die stilistischen Merkmale der früheren Manufakturwerke von Tudor erhalten bleiben, bei deren Entwicklung und Bau Robustheit, Langlebigkeit und Zuverlässigkeit im Vordergrund standen. Die große Unruh mit variablem Trägheitsmoment wird von einer Brücke und nicht von einem Kloben gehalten. Diese größere Stabilität und eine antimagnetische Siliziumspirale tragen dazu bei, dass das Kaliber MT5652 den Chronometerstatus erreicht. Dank seiner Gangreserve von ca. 70 Stunden muss diese Uhr am Montagmorgen weder aufgezogen noch neu eingestellt werden, wenn sie das ganze Wochenende nicht getragen wurde. Im Vergleich dazu bietet das ETA-Kaliber 2893, das häufig in GMT-Modellen verwendet wird, nur 42 Stunden Gangautonomie. Die Black Bay GMT gewinnt weniger als 1 Sekunde pro Tag, wenn sie vollständig aufgezogen und am Handgelenk getragen wird, aber sie weicht nach 42 aufeinanderfolgenden Stunden ohne eine neue Energiezufuhr um 3 oder 4 Sekunden pro Tag von der korrekten Zeitmessung ab.
So ist die Tudor Black Bay GMT mit den hochwertigen Eigenschaften ihres neuen Manufakturkalibers, aber auch in Bezug auf ihre weiteren Tugenden wie Ablesbarkeit, Wertigkeit, Benutzerfreundlichkeit und Tragekomfort in ihrer Preisklasse konkurrenzlos.
MERKMALE:
Hersteller: Montres Tudor SA, Rue François-Dussaud 3-7, 1211, Genf 26, Schweiz
Referenznummer: 79830RB
Funktionen: Stunden, Minuten, zentrale Sekunde; die Datumsanzeige ist mit dem Stundenzeiger synchronisiert, der in Stundenschritten zurückgestellt werden kann, um die Zeit in einer neuen Zone anzuzeigen; 24-Stunden-Zeiger, drehbare 24-Stunden-Lünette
Uhrwerk: Manufakturkaliber MT5652, Automatik, COSC-zertifiziert, 28.800 Halbschwingungen pro Stunde, 28 Lagersteine, Siliziumspirale, Incabloc-Stoßsicherung, Feinregulierung über Schrauben entlang des Unruhreifs, ca. 70 Stunden Gangreserve, Durchmesser = 31,8 mm, Höhe = 7,52 mm
Gehäuse: Edelstahl, gewölbtes Saphirglas über dem Zifferblatt, massiver Gehäuseboden, wasserdicht bis 200 Meter
Armband und Schließe: Edelstahl, integrierte, einseitige Edelstahl-Faltschließe mit Sicherheitsverschluss und Längenverstellmechanismus
Gangresultate (Abweichung in Sekunden pro 24 Stunden, voll aufgezogen/nach 24 Stunden):
Am Handgelenk +0,6
Zifferblatt aufwärts +4,4 / +4,9
Zifferblatt abwärts +1,2 / +1,8
Krone aufwärts +0,1 / +1,5
Krone unten +0.0 / +0.3
Krone links -1,5 / +1,8
Größte Abweichung 5,9 / 4,6
Mittlere Abweichung +0,8 / +2,1
Durchschnittliche Amplitude:
Flache Stellungen 279° / 266°
Hängende Stellungen 253° / 227°
Variationen: Mit Lederband oder Textilband ($3.625)
Abmessungen: Durchmesser = 40,96 mm, Höhe = 14,52 mm, Gewicht = 188 Gramm
Preis: $3.950
